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In dieser Ausgabe der Guks finden wir sehr interessante Berichte und Zeugnisse von den Jugendleitern in Bezug zu der Jugendarbeit in den einzelnen Gemeinden. Diese Zeugnisse bringen zum Ausdruck, wie wichtig die Jugendarbeit ist und wie viel Zeit und Energie in diese Arbeit investiert wird.

Wenn wir etwas die Geschichte der Brüdergemeinde von Paraguay studieren, dann sehen wir, dass es in den ersten etwa 15 Jahren keine systematische Jugendarbeit in den Gemeinden gab. Es war erst nach den Wirren der völkischen Zeit, dass die MBG von Fernheim gezielt mit einer Jugendarbeit anfing. In dem Gemeindeprotokoll vom 28. September 1947 heißt es, dass die Gemeinde ein Jugendkomitee wählte, um die ganze Jugendarbeit gezielter zu fördern und zu gestalten. Der Gemeindeleiter Gerhard Balzer sagte bei einer Gelegenheit: „Wir brauchen eine bekennende und zeugende Jugend und mit ihr eine bekennende und zeugende Gemeinde“ (Protokoll einer Gemeindeberatung vom 4. Juni 1955). Dieses Zitat bringt zum Ausdruck, dass die Gemeinde damals erkannt hatte, dass die intensive Jugendarbeit ein ganz entscheidender Aspekt der ganzen Gemeindearbeit ist.

Auch im Rahmen der Vereinigungsarbeit war die Jugendarbeit immer ein ganz wichtiger Arbeitsbereich. Schon auf der zweiten Delegiertenkonferenz wurde von Erich Giesbrecht ein Bericht über die Jugendarbeit gebracht. In diesem Bericht finden wir zwei wichtige Empfehlungen: Zum einen wurde empfohlen, dass man einen Konferenz Jugendleiter wählen sollte. Dann aber wurde auch empfohlen, dass die Konferenz einen Predigerbruder ernennen sollte, der einmal jährlich die einzelnen Jugendgruppen besuchen und über gewisse Themen sprechen sollte (Berichte der Delegiertenkonferenz 1963, S. 9).

Die gute und dynamische Jugendarbeit in den Gemeinden ist heute genauso aktuell und wichtig wie damals. Als Gemeinden und als Vereinigung brauchen wir lebendige und begeisterte Jugendliche. Wir brauchen Jugendliche, die eine tiefe Liebe und eine große Leidenschaft für Gott und für seine Gemeinde haben. Als Gemeinden brauchen wir junge Leute, die sich mit Begeisterung für die Gemeinde Jesus Christi und für seine Mission einsetzen. Wir können dieses nicht machen, es ist letztendlich das Wirken des Heiligen Geistes. Wir können aber den Rahmen schaffen, damit junge Menschen prägende und lebensverändernde Erfahrungen machen.

In einem Ausspruch von Volkmar Glöckner heißt es: „In einer lebendigen Gemeinde ist nicht die Jugend die Zukunft der Gemeinde, sondern die Gemeinde die Zukunft für die Jugend.“ Um dieses zu erreichen, ist es wichtig, dass wir als Gemeinden unsere besten Leute in der Jugendarbeit haben. Es geht dabei nicht in erster Linie um das Alter der Jugendarbeiter, sondern um das Herz. Vor einigen Monaten erlebten wir in Kanda in einer Gemeinde einen langjährigen, dynamischen und geliebten Jugendleiter, der schon über 60 Jahre alt ist.

Auch als Vereinigung möchten wir dazu beitragen, dass unsere jungen Menschen für die Gemeinde- und Missionsarbeit begeistert und motiviert werden. Wir möchten Gelegenheiten bieten, damit Jugendliche besondere Erfahrungen mit Gott machen. Wir möchten Möglichkeiten schaffen, damit sie prägende Missionserfahrungen machen. Durch die Arbeit des Vereinigungsjugendleiters und die Teilnahme der Jugenddelegierte bei den Delegiertenkonferenzen sollen Jugendliche einen besseren Einblick in unsere gemeinsame Arbeit bekommen. Einsatzmöglichkeiten bei AWAKE, bei den Schulen oder bei Explora sollen dazu beitragen, dass Jugendliche praktische Missionserfahrungen machen. Durch das Studium im IBA oder beim Campus Gutenberg sollen Jugendliche für den Dienst im Reiche Gottes zugerüstet werden.

Der Mitarbeiternachwuchs in den Gemeinden und in der Vereinigung ist ein ganz wichtiger Prozess, der immer wieder gezielt begleitet werden muss. Gott beruft Menschen für den Dienst. Wir dürfen aber Gelegenheiten schaffen, damit junge Menschen intensive Berufungserfahrungen machen und dass sie für den Dienst im Reiche Gottes vorbereitet werden.

Möge Gott uns immer wieder brennende und zeugende Jugendliche schenken und mit ihnen brennende und zeugende Gemeinden.

Theodor Unruh
Vereinigungsleiter