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Liebe Leser,

in meiner täglichen Bibellese stieß ich auf 1. Johannes 4, 18; da heißt es wie folgt: „Die Liebe kennt keine Angst. Wahre Liebe vertreibt die Angst. Wer Angst hat und vor der Strafe zittert, bei dem hat die Liebe ihr Ziel noch nicht erreicht.“ Hier wird Liebe als etwas gegensätzliches zur Angst dargestellt. Gezielt wird hier auf das Endgericht.

Da Angst gerade in der heutigen Zeit eine erhebliche Rolle spielt, stach mir dieser Vers auch besonders in die Augen. Es heißt ja: Angst ist ein schlechter Ratgeber, oder: Angst, als ein uraltes Mittel der Manipulation, oder: Wo die Angst regiert setzt sich die Macht auf den Thron.

Johannes entgegnet hier mit der Liebe. Aber welche Liebe meint er denn? Die Liebe Gottes zu uns? Unsere Liebe zu Ihm? Oder, unsere Liebe untereinander? Wenn wir die Verse davor ernst nehmen, meint Johannes, das diese Liebesaspekte unlöslich zueinander gehören. Es gibt im Sinne der Johannesbriefe keine „Extra-Liebe“ für dieses oder jenes. Es ist „die Liebe“, die wenn sie da ist, alles umfasst… Natürlich wie in Vers 19 hinzugefügt: „Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat.“

Deshalb auch der Aufruf an uns heute, was regiert uns: die Angst? Oder die Liebe? Womit regiere ich in meinem Bereich, mit der Angst? Oder mit der Liebe?

In diesem Sinne hat der Ältestenrat einen Austausch mit den Gemeindeleitern und Gehilfen geführt. Thema: Wie gehen wir mit den Herausforderungen in der Gemeindearbeit um, die durch die Pandemie und den Folgen entstehen? Ich denke es war ein erbaulicher Austausch. Uns ist in der Gemeindearbeit wichtig, dass Gemeindegeschwister wahr-genommen werden, egal mit welchen Fragen oder Beschwerden sie diesbezüglich kommen. Die Gemeindeleiter sind gefordert, zu entscheiden, welche Themen im persönlichen Gespräch, oder auch in einer Gruppe geführt werden sollten. Vor allem sollte das „Corona-Thema“ nicht unseren lebendigen Glauben an Christus ersetzen. Zum Beispiel denken wir nicht, dass die „Impf-Angelegenheit“ eine heilsrelevante Frage ist, deshalb sollte sie mit dem Arzt, zu dem man Vertrauen hat besprochen werden. Wenn der Einzelne nun aber meint, dass die Entscheidung dafür oder dagegen für ihn eine geistliche Fragestellung ist, sollte er sich geistlich beraten lassen. Wir haben unsere Gemeindeleiter ermutigt für jegliche Gespräche offen zu sein, aber in der Gemeindearbeit uns auf Christus und seinen Auftrag zu konzentrieren.

Irgendwie rückt die heutige Situation immer wieder die Frage der Endzeit in den Vordergrund, was ja auch in Ordnung ist. Wenn wir die Bibel lesen, sehen wir schon, daß Jesus (Mt 24) darauf hingedeutet hat. Er und seine Apostel, haben einiges aufgezeigt wie es in der kommenden Zeit sein wird. So sollte es uns nicht wundern, wenn die selben Regierungen auf der einen Seite Euthanasie und Abort befürworten und in dieser Zeit aber auch als „die“ Retter des Lebens auftreten. Jesus weist darauf hin, daß das Fehlen der Liebe auch ein Zeichen sein wird. Deshalb sei nochmals darauf hingewiesen: wir müssen uns auf die Rolle der Liebe konzentrieren. Diese ganzheitliche Liebe von der Johannes spricht. Denn Angst, Unterdrückung, Spaltungen, Zank und Streit werden von andere Geister bewirkt.

Hier nun einige Mitteilungen der Vereinigungsarbeit

Der Ältestenrat führte im September eine Predigerrüste für die Prediger unserer 7 deutschsprachigen Gemeinden durch. Thema: Missio-narische Gemeinde in einem multi-kulturellen Umfeld. Es wurden drei Vorträge und vier passende Zeugnisse gebracht, danach wurden die Themen in Gruppen besprochen. Ca 60 Prediger haben sich daran beteiligt. Die Vorträge und Zeugnisse wurden gefilmt, ihr könnt euch den Zugang zu den Aufnahmen bei euren Gemeindeleitern verlangen.

Freudig können wir von den Anfängen in der Gemeinde-gründungsarbeit im Colegio Alberto Schweitzer berichten. Wöchentlich kommen Personen zusammen, um Gottes Wort zu studieren und somit erste Schritte in Richtung Gemeindegründung zu gehen. Ähnlich werden in einigen unserer Gemeinden Gottesdienste in spanischer Sprache geführt. Hier wird früher oder später die Frage aufkommen, ob es eine Gemeinde-gründung werden soll, oder ob es als Teil der Gemeinde weiter bestehen bleiben soll. Dieses sind Anliegen die wir ins Gebet nehmen sollten um hier die Weisung von Gott zu bekommen, was im spezifischen Fall zu tun sei.

Die „Retiro de Pastores y Obreros“ führen wir dieses Jahr regional durch. Somit sind wir flexibler im Termin und sind gleichzeitig nicht so eine grosse Personenansammlung. Diese werden im Chaco, in Asuncion, in San Pedro und Alto Paraná durchgeführt. Hier kommt besonders der spanische Ältestenrat zum Zuge. Die „La Mies Asuncion“ feiert dieses Jahr ihr 10jähriges Bestehen. Im Chaco wurde im September noch dazu das „Missionsfamilienfest“ ge-feiert, wo unsere Mitarbeiter aus den missionarischen Bereichen zusammenkommen, um zu berichten, zu beten, zu essen und Gemeinschaft zu haben.

Eine weitere freudige Nachricht ist, das der CONES, das ist die „staatliche“ zuständige Behörde für die universitäre Arbeit, den Umzug vom IBA nach Mariano Roque Alonso genehmigt hat. Somit können wir öffentlich werben und im vollen Umfang da als theologische Fakultät funktionieren. Zu dem sind wir im IBA dabei die strategische Planung zu Ende zu bringen, diese soll uns als Orientierung für die kommende Jahre dienen. Es war eine sehr erbauliche Zeit für die neue Ausrichtung im IBA.

Im Juli hat Theo Unruh die Direktion im Campus Gutenberg an Samuel Wiens übergeben. Wir danken Theo Unruh für seinen langjährigen Einsatz. Unter Samuels Anleitung soll auch hier nun eine strategische Planung durchgeführt werden, die die Ausrichtung der Institution für die kommende Jahre aufzeigt.

Für die kommende Amtsperiode 2022-2024 müssen im Rahmen der Vereinigungsarbeit einige Vorstände neu besetzt werden. Der Vereinigungsvorstand, welches die 7 Gemeindeleiter sind, muss für diesen Zeitraum bestätigt werden und in dem enthalten muss der Vorstandsvorsitzende, der Vize und der Sekretär ernannt. Auch die Vorstände vom Campus Gutenberg und Colegio Alberto Schweitzer müssen neu besetzt. Es ist erfreulich wenn Kandidaten befragt werden und diese dann antworten, „es ist mir eine Ehre das ich in Betracht gezogen worden bin“. Geschwister lasst uns diese Sache mit ins Gebet nehmen.

Im September und Oktober Monat sind wir in der Administration der AHM stark mit der Erarbeitung der Haushaltspläne für das Jahr 2022 beschäftigt. Wir sind dankbar für die kontinuierliche Unterstützung der Gemeinden und weiteren Spendern. Das macht Mut, die Arbeit in Sorgfalt und Transparenz weiter zu führen. Die Mitarbeit vom Wirtschaftsrat und den Administratoren der Gemeinde ist hier entscheidend.

Diese Auflistung von Ereignissen und „Wirken des Geistes“ zeigt ansatzweise auf die bewegte Zeit in unserer Vereinigung hin. Es ist uns ein Vorrecht zu dieser Zeit von diesem Werk Teil zu sein, deshalb schließe ich mit einem weiteren Vers, auf den ich in den vergangenen Tagen stieß: „Im Übrigen, meine Brüder und Schwestern: Richtet eure Gedanken auf das, was schon bei euren Mitmenschen als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein, liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heißt und Lob verdient“.

Euer, Eldon August