Persönliches Zeugnis
Ein Missionar aus der Wüste von Mauretanien verspürt eines Tages, dass er dem Häuptling einer Oase in der Wüste von Jesus erzählen sollte. Sein jüngerer Freund, der ihn dabei begleiten wird, hält ihn für verrückt. Sollte der Häuptling nichts von Jesus wissen wollen, würde das bedeuten, dass sie in Lebensgefahr wären. Der Missionar, in Begleitung seines jüngeren Freundes, besucht den Häuptling und erzählt ihm von Jesus. Natürlich war der Häuptling skeptisch. Da es in diesem Ort seit 3 Jahren nicht geregnet hatte, machten der Missionar und der Häuptling ein Abkommen, dass jeder von ihnen zu seinem Gott um Regen beten würde. Zuerst betet der Häuptling zu seinem Gott um Regen, aber es geschieht nichts. Dann wird dieser Missionar und sein Freund aufgefordert, um Regen zu beten. Sie beten und fasten die ganze Nacht. Vor lauter Aufregung (und Angst) machen sie in der Nacht kein Auge zu. Sollte es nicht regnen, würden sie ihr Leben verlieren. Und was passiert? Es regnet in Strömen. Der Häuptling lässt sie rufen und bittet sie, von ihrem Jesus zu erzählen. Während dem Erzählen läuft der Häuptling voll Entsetzen plötzlich aus dem Raum. Dem jungen Freund des Missionars ist alles viel zu ungeheuer und so versucht er den Missionar zu überzeugen, doch auch wegzulaufen, um das Leben zu retten. Aus Überzeugung, dass er an diesem Ort genau richtig ist, bleibt der Missionar sitzen, bis der Häuptling zurückkommt, um das Gespräch weiterzuführen. Heute ist der Häuptling der Pastor einer MB Gemeinde in dieser Oase in Mauretanien.
In Jakobus 3, 17 lesen wir: „Die Weisheit aber, die von Gott kommt, ist vor allem aufrichtig; außerdem sucht sie den Frieden, sie ist freundlich, bereit nachzugeben und lässt sich etwas sagen. Sie hat Mitleid mit anderen und bewirkt Gutes.“
Ich habe Leiter von MB Konferenzen gesehen und gehört, wie sie sich Gott gegenüber unterordnet haben, wie sie ihr Leben Gott und Menschen gegenüber geöffnet haben und über Sünden in ihrem Leben geweint haben.
Ich habe gesehen, wie Leiter und Missionare stellvertretend für Täter bei den Opfern um Vergebung gebeten und Frieden gesucht haben, so als hätten sie das Unrecht vollbracht. Sie leben in der Weisheit, die sanftmütig und demütig ist.
Ich habe junge Leiter und Pastoren erlebt, die den Wunsch hatten, mehr vom Heiligen Geist erfasst zu werden, und die Gott darum gebeten haben, die Erweckung, die sie so sehr für ihre eigene Gemeinde und Gesellschaft wünschen, doch bei ihnen selbst zu entfachen.
Eine tiefe Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott offenbart das Leben dieser Leiter, Missionare, Pastoren und Diener. Durch sanfte Stimmen und Tränen in den Augen zeigen sie ihr Mitgefühl gegenüber dem Leid der Menschen, zu denen sie sich berufen fühlen, für welche sie auch bereit sind, einen hohen Preis (ihr Leben) zu zahlen.
Ich bin Gott dankbar für diese Erfahrung, denn sie hat mich gelehrt, dass wahre Weisheit nicht da entsteht, wo ich auf meine Rechte bestehe, sondern vor allem in einer innigen Beziehung zu Gott, ein „mit Gott wandeln“, bei dem „mein Leben als Opfer“ gilt, an Raum gewinnt.
Ruth Plett – MBG Concordia