Zugegen waren etwa 200 Mennoniten Brüdergemeinde Pastoren, Konferenzleiter, ICOMB-Mitglieder und Vertreter von MB-Missions aus 35 Ländern. Das große Thema dieser Tage war: Die Gemeinde und ihre Mission (The Church on Missions).
An vier Konferenztagen hörten wir viele Lebens- und Gemeindegeschichten wie Gott seine Gemeinde auf den unmöglichsten Orten dieser Welt baut. Gleich am ersten Abend hörten wir Samir Youssef (früher aus Ägypten), der mit fünf arabischen Brüdern aus Nordafrika angereist war. Samir rechnet jeden Moment damit, dass er irgendwo erschossen wird, weil er viel Öffentlichkeitsarbeit durch einen christlichen TV-Sender macht, den sie mit Hilfe von Spenden aus den MB Gemeinden in Canada und USA betreiben. Sie erreichen die arabischen Völker. So erreichte ihn in den Tagen, wo wir da waren, die Nachricht, wo ein IS-kämpfer ihm mitteilte, dass er sich durch diese Programme zu Jesus bekehrt hatte. Er betonte die Kraft des Wortes Gottes.
Es folgte ein Vortrag von David Wiebe, in dem er die Gemeinde herausforderte, ihre Mission zu leben: „Unsere Identität wird unsere Mission bestimmen“ oder „Der Charakter der Mission ist die Gemeinschaft“. Daher, eine unversöhnte Gemeinschaft kann keine Mission leben. Denn auch Jesus sagt: „An der Liebe zueinander wird die Welt erkennen, dass ihr meine Kinder seid.“
Inzwischen gab es auch immer wieder Bibelstudien, eine über Epheser 3,7-13 brachte die Pastorin und Leiterin Naat, die in der Gegend um Bangkok viele Gemeinden gegründet und Pastoren eingesetzt hat.
Am Dienstagabend hörten wir einen herausfordernden Vortrag von Artur Dyck, wo er die Gemeinde herausforderte, Gemeinde zu sein: „Die Gemeinde kann sich nur entscheiden, ob sie Gemeinde sein will.“ „Mission wird von Tongefäßen und an Tongefäßen gemacht, dabei gibt es verschiedene Formen und viele Farben von Tongefäßen.“
Das Zeugnis von Safari aus Malawi, wie er in einem großen Flüchtlingscamp in Malawi Gemeinde baut, hat mich und uns alle tief berührt. Er ist ein Pionierleiter, der mit seinem eigenen Leben das Friedenszeugnis lebt. Er nahm den Mörder seines Vaters für 2 Jahre in seinem Heim auf, bis dieser von seinem Zeugnis und dem Geist Gottes überführt wurde und sich zu Jesus bekehrte. Heute leitet er mit Safari eine der wachsenden MB Gemeinden in diesem Flüchtlingscamp.
Am Mittwochabend haben die Brasilianer (Paul Dück und Reginaldo Valim) einen etwas gefühlsmäßigen, aber dennoch sehr herausfordernden Beitrag zur persönlichen Erneuerung und zur Versöhnung innerhalb unserer Konferenzen aufgerufen. Viele Leiter haben an diesem Abend Busse getan und andere haben sich versöhnt.
Johann Matties sprach in einem Teil der Konferenz auch über das Thema: „Gottes Hand in den Völkerbewegungen und die Antwort der Gemeinde.“ Weiter berichteten er und sein Begleiter Roman aus der Ukraine von den leidenden, aber wachsenden Gemeinden in dem ehemaligen Geburtsort unserer Brüdergemeinde. Die Gegend um die ehemalige Molotschnow und Chortizergegend und weiter zum Osten ist wieder, wie damals als wir flüchteten, im Krieg (Russland und Ukraine). Tod ist oft an der Tagesordnung, Armut, fehlende Elektrizität, fehlendes Wasser, -20 Temperaturen und Hunger sind an der Tagesordnung, doch die Gemeinden sind hungrig nach Gottes Wort und sie wachsen. An diesem Abend habe ich nur geweint über die Situation unserer Gemeinden in Paraguay. Wir sind reich und doch so arm vor Gott. Gott sei uns gnädig!!!
Victor Wiens brachte eine theologisch-biblische Abhandlung über Johannes 4,7-41 von der samaritanischen Frau am Brunnen mit Jesus.
Ed Boschmann sprach über die Herausforderungen der MB Gemeinden in Kalifornien und über das Thema: „Wenn die Nationen zu uns kommen.“ Das Gemeindebild sieht in manchen Gemeinden bereits sehr bunt aus.
Auch Hakan aus der Türkei ist ein Mann, der nichts fürchtet und für den Frieden und seine Gemeinde oft in öffentlichen Fernsehen auftritt, obwohl er in einem moslemischen Umfeld tätig ist und jeden Moment mit einem Attentat rechnen kann.
Mehr zum Schluss, am Samstag, hat Randy Friesen, Leiter von MB-Mission, eine sehr inspirierende und kraftvolle Predigt gebracht, wo es um Erneuerung unserer eigenen Person und der Gemeinde ging.
In den Pausen und beim Mittagessen und Abendbrot konnten viele Gespräche geführt und persönliche Kontakte geknüpft werden.
Ich glaube, Gott wollte mir persönlich zeigen, dass unsere deutschen Brüdergemeinden eine ganz dringende und tiefe Erneuerung brauchen. Gott ruft uns Lokalgemeinden auf, missionale und glaubwürdige Gemeinden in einer zunehmend veränderten Umwelt zu sein. Missionarische Projekte haben wir viele und brauchen wir nicht unbedingt mehr. Wir brauchen veränderte Menschen, die hingegeben und integer für den Herrn leben. Menschen, die fähig sind, mit irgendjemand, der sie begegnet, in Beziehung zu treten. Nur so wird das Evangeliun in den immer mehr wachsenden und multikulturellen Zentren der Kolonien glaubwürdig bleiben bzw. werden.
Auch Filadelfia, Neuland und Loma Plata sind von den Völkerwanderungen nicht unbetroffen. In Filadelfia treffen jede Woche 500 neue Leute ein. Manche ziehen auch wieder weiter. Werden wir es verstehen, in diesem Umfeld Gemeinde zu leben?
Horst Dieter Janz – Filadelfia Ost MBG
In diesem Videobericht, welches unser Exekutiv Direktor alle zwei Monate macht, berichtet er weiter über den Missionskonress in Thailand.
Dieser Artikel wurde entnommen aus der Mai – Juni Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER die ganze Ausgabe lesen.