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Zu meiner Zeit im IBA – Interview mit Heinz Wölk

1. Wie sind sie damals zum IBA gekommen? In welchem Jahr war das?

Von unserer Gemeindeleitung, damals Br. Abram Derksen, bekam ich 1975, während ich im Lehreraustausch in Deutschland war, einen Brief um mich zum theologischen Kursus einzuladen. Doch erst einige Jahre später, als wieder eine Einladung für einen 3 jährigen Kursus erging, fühlte ich den Ruf deutlich. Inzwischen war ich mit Johanna Bartel verheiratet. Unser Sohn Leo war 9 Monate alt, als wir zum IBA kamen. Das war 1980-1982. In der Bibel hatte mich die Geschichte von Jona, die auch auf Jesus Christus hinweist und die Botschaft vom Apostel Petrus in seiner Pfingstbotschaft motiviert, darüber mehr zu lernen, was die Bibel über das persönliche Leben der Nachfolge Jesu und zur Situation einer bestehenden Gemeinde lehrt. Auch das Buch: Ein Mann namens Peter, welches ich in der Zeit einer Krankheit gelesen habe, hat mich tief bewegt.

2. Wie haben Sie die Zeit im IBA als Schüler erlebt?

Als wir in die kleine, aber schöne Familienwohnung einzogen ( 4 waren es in der ersten Etage über der Küche ) und uns häuslich machten, lernten wir bald das friedliche Wohnen beieinander kennen. In einer Wohnung war jeweils der Lehrer oder das Ehepaar aus dem Ausland untergebracht.

In den Andachtzeiten im IBA wurden mir die vielen Coritos und Lieder wertvoll, z. B. „Dios está formando un pueblo.“ In der Zeit haben wir viele Personen kennen gelernt. Schätzen lernte ich das hingabefreudige Ehepaar Rudolf und Hilde Plett. Oft wirkten sie in den gesellschaftlichen Abenden am Freitag mit. Von den Lehrern aus dem Ausland, die meistens nur für einige Monate angereist waren, genossen wir besonders das Ehepaar Abe und Irene Neufeld. In Wien waren sie Gründer einer Gemeinde an der Tulpengasse. Bei einem Klassentreffen sangen sie uns das Lied: „Du bist würdig, Du bist würdig, o Gott.“ Auch zu erwähnen, unter anderen, ist Lehrer Hans Kasdorf, dessen Bücher ich später erwarb, z. B. Flammen unauslöschlich.

Die Lehrer haben uns damals ermutigt, Bücher zu lesen und kurze Inhaltsangaben zu schreiben. Dadurch wurden mir manche Bereiche der Mission sehr wertvoll.

Im letzten Jahr durfte ich noch etwas in der Albert Schweitzer Schule mit dem Deutschunterricht mithelfen.

3. Welche Bedeutung hatte das IBA für ihren späteren Dienst in der Familie, Gemeinde und Mission? Was haben Sie dort mitbekommen?

In den verschiedenen Fächern während des Kursus wurden wir für die Gemeindearbeit, als auch für Missionsarbeit unterwiesen. Als wir dann im letzten Jahr eine Einladung für eine Missionsarbeit erhielten, kam die Entscheidung nach Neuland zurück in die Gemeinde und Schule zu gehen, fast ins Wanken. Doch uns lag die Heimatgemeinde am Herzen und so nahmen wir gerne die Bitte zur Mitarbeit an.

Sehr wertvoll war mir das Fach Christliche Erziehung. In recht vielen Hinsichten dienten diese Anleitungen für die späteren Dienste. Denn nach dem Kursus diente ich halbzeitig als Gemeindearbeiter und halbzeitig arbeitete ich als Lehrer an der Secundaria Neuland in den Fächern Christliche Unterweisung, Sozialkunde u.s.w. In den Gemeindegruppen ermutigten uns die einfachen Bibelstudien aus dem Material „Anfang und Fortschritt mit Christus.“ Diese wurden uns auch während des Studiums empfohlen. Danach gab es einige Gruppen mit dem Flet- Bibelstudium.

Nach 9 Jahren Gemeindearbeit (davon 3 Jahre als Leiter) kamen wir wieder zum IBA und der Albert Schweitzer Schule um die Verwaltung zu übernehmen, und zwar für 5 Jahre. Später entschlossen sich zwei unserer Töchter für ein Studium im IBA, Annegret für 1 Jahr und Natalia für 2 Jahre. Dafür sind wir sehr dankbar.

4. Welche Erinnerungen und Anekdoten haben Sie von ihrer Zeit im IBA?

In der praktischen Arbeit, die ja zum Bereich des IBA gehörte, war ich im ersten Jahr in der Gemeinde San Isidro von Villa Elisa. Eine schöne Zeit und Gelegenheit den Pastor Sixto Mencia und seine Familie zu erleben. Auch der Jugendleiter Alberto Bogarin war eine Ermutigung für den Dienst. Wenn ich Sonntagmorgens mit der Buslinie 8 mitfuhr, ging es bei dem damals im Bau befindlichen Busterminal vorbei. Die Zone war nur ganz wenig bewohnt. – Was nach einem Gottesdienst fremd für mich war und ich so nicht kannte, war, dass der Pastor nach dem Schlussgebet zuerst Richtung Tür ging und dann jeden Besucher verabschiedete. Wenn ich am Samstagabend gelegentlich keinen Bus für die erste Strecke bekam, musste diese Strasse von mehreren Kilometern bis Cuatro Mojones zu Fuss bewältigt werden. Es war eine dunkle Strasse, wohl aber damals nicht so gefahrvoll, wie es unserem Sohn 20 Jahre später auf der Strasse erging, als er einen Überfall erlebte und mit dem Messer bedroht wurde.

Als 1982 die Grossevangelisation mit Luis Palau im Stadium Defensores del Chaco stattfand, durften oder sollten wir als Studenten mithelfen. Es war eine erste Gelegenheit im spanischen Umfeld Seelsorgehelfer zu sein.

Persönlich erlebten wir viele wunderbare Tage als Familie im IBA. Unsere Tochter Annegret wurde in der Zeit im ersten Jahr geboren. Einige Studenten kamen gerne zu den Verheirateten zum Terere und wohl auch mit der Erwartung etwas Knabberzeug zu erhalten, denn bekanntlich sind Studenten oft hungrig. – Unsere Familie ist danach grösser geworden. Mit den fünf Kindern haben wir schöne Zeiten noch an andern Orten erleben dürfen. Dem Herrn die Ehre für seinen Segen.