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Studieren um zu (ver) Dienen – Eldon Giesbrecht

1. Kannst du etwas von dir persönlich mitteilen?

Mein Name ist Eldon Giesbrecht. Ich bin in Sommerfeld geboren und aufgewachsen und wohne dort jetzt mit meiner Frau Anita und unseren 5 Kindern auf einem Bauernhof. In einer Sommerfelder Dorfschule (nicht vom Schulministerium anerkannt) habe ich bis zur 7ten Klasse Unterricht erhalten. Danach arbeitete ich 3 Jahre in der Milch- und Landwirtschaft zu Hause bei meinen Eltern. Auf der Wirtschaft durfte ich meinem Vater von klein auf behilflich sein und immer mehr Verantwortung übernehmen. Als ich 17 Jahre alt war, gab es erstmals die Gelegenheit, ein Secundaria Studium in Sommerfeld zu machen. Das machte ich dann bis zur 11. Klasse in Sommerfeld und die 12. Klasse machte ich im Colegio Gutenberg in Asunción. Das war in dem Jahr, wo FAHCE eröffnet wurde. Dadurch lernte ich das Seminar kennen und entschloß mich, da weiter zu studieren.

2. Was hat dich motiviert, als Sozialarbeiterin bei der FAHCE (heute – UEP Campus Gutenberg) zu studieren?

Als Jugendlicher sah ich in mir einen begeisterten Leiter. Ich habe öfters Jugendstunden, Sozial- und Sportabende angeleitet, welches mir Spass machte. Beim Nachdenken, wie ich in Zukunft viele junge Menschen anleiten könnte, kam mir immer wieder der Gedanke, eine Lehrerausbildung zu machen.

3. Welches sind Werte, die du im Unterricht erhalten hast? (Durch Lehrer oder Mitschüler) Hast du spezielle Erinnerungen von der Studienzeit?

Unsere Klasse in der FAHCE war eine ziemlich bunte Gruppe aus verschiedenen Orten Paraguays. Dieses bot eine gute Gelegenheit, sich kennen- und annehmen zu lernen. Die Lehrer der FAHCE haben sich sehr bemüht, uns als Studenten da abzuholen, wo wir mit unserm Wissen und unseren Kenntnissen waren und uns durch einen dynamischen und praktischen Unterricht als zukünftige Lehrer gut vorzubereiten.

4. Wie sieht dein (ver) Dienst heute aus?

Nach dem Abschluß von FAHCE, habe ich 8 Jahre in unserem Colegio unterrichtet (gedient). Ich habe die Zeit genossen, viele gute und etliche nicht so gute Erfahrungen gemacht. Ganz ehrlich gesagt, war mir der Verdienst nicht genug. Ein anderer Grund, warum ich aus der Schule ausstieg, war, dass ich ungern ein Angestellter  war. Ich habe meinen Vater auch nie als einen Angestellten erlebt. Beides: Wirtschaften und im Colegio zu unterrichten, sah ich nicht für möglich. Als sich eine Gelegenheit bot, eine Milch- und Ackerwirtschaft (von meinen Eltern) zu übernehmen, nahm ich dieses Angebot gerne an.

In der Gemeinde bin ich heute im Sonntagschulunterricht tätig, leite einen Hauskreis für Erwachsene und einen Hauskreis von Jungen.

Ich bin Mitglied im Vorstand von CEDEC (COOPERACION EMPRESARIAL PARA EL DESARROLLO COMUNITARIO). Darunter funktionieren 3 Projekte: Die Gutenbergschule von Campo 9, die Capellanía Empresarial von Campo 9 und Misión Auxiliar, ein Projekt, wo die Stadtsschulen mit dem Wort Gottes betreut werden.

Eldon Giesbrecht, Sommerfeld

Dieser Artikel wurde entnommen aus der Juli-August Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER die ganze Ausgabe lesen.