„Wir sind Teil einer Gemeindefamilie.
Wir sind nicht alleine, sondern wir gehören dazu.
Wir brauchen die Gemeinschaft.“
Diese wichtigen Wahrheiten wurden auf der Pastorenrüstzeit 2017 immer wieder zum Ausdruck gebracht. Am 16. und 17. Juni hatten wir beim Hotel Los Alpes in San Bernardino unsere vierte spanische Pastorenrüstzeit. Eingeladen waren die Pastore der Missionsgemeinden und die Leiter der Missionskomitees der sieben Vereinigungsgemeinden. Bei diesen Rüstzeiten geht es um
- das Kennenlernen und die Gemeinschaft,
- um die Fortbildung,
- um die Förderung der gemeinsamen Identität und
- um die Ermutigung für den Dienst.
Die Leiter der Missionsgemeinden fühlen sich manchmal auf einsamen Posten. Bei diesen Rüstzeiten dürfen sie mit anderen Pastoren die Gemeinschaft pflegen und über ihre Erfahrungen reden. Daher erleben sie solche Rüstzeiten als eine geistliche Erfrischung.
Etwas über 50 Personen waren zu der diesjährigen Rüstzeit erschienen. Darunter waren auch einige IBA Studenten, die aus den Missionsgemeinden oder aus dem Ausland kommen. Leider konnten nicht alle Leiter der Missionsgemeinden dabei sein. Da es schon die vierte Rüstzeit in diesem Rahmen war, kam es sehr schnell zu herzlichen und offenen Gesprächen. Es wurden lustige Erfahrungen mitgeteilt, aber auch ernste Sorgen und Herausforderung. Man merkte, dass sich schon ein Zugehörigkeitsgefühl entwickelt hat. Für die Gemeindeleiter der Missionsgemeinden ist es ein Vorrecht, dass sie Teil der Asociación Hermanos Menonitas sein dürfen. Es ist für sie wichtig, dass sie Teil einer größeren Familie sein dürfen. Sie brauchen diese größere Gemeindefamilie.
Bei der Rüstzeit haben wir uns mit dem Thema des Missionskongresses von Thailand beschäftigt. Wir haben erst einmal etwas darüber informiert, was wir auf dem Kongress erlebt haben. Dann aber haben wir auch darüber nachgedacht, was wir von dem Gelernten in unserem Kontext anwenden können. Uns wurde in besonderer Weise wichtig, dass wir im Zusammenhang von unseren Missionsgemeinden mehr Zeit für das Gebet brauchen und dass wir mehr Verantwortung füreinander tragen müssen. Es ist wichtig, dass wir im gemeinsamen Gebet immer wieder darauf hören, was Gott uns zeigen will. Dann aber ist es auch wichtig, dass wir im Gebet füreinander einstehen. Um dieses aber machen zu können, müssen wir darüber informiert sein, was in den einzelnen Gemeinden geschieht und womit man sich beschäftigt.
Dieses haben wir auf der Rüstzeit sehr praktisch erlebt. Die Pastore haben von ihren Herausforderungen, ihren Kämpfen und ihren Sorgen berichtet. Vielfach hörte man die Bitte: „Bitte, betet für mich.“ In kleinen Gruppen haben wir dann auch immer wieder füreinander gebetet. Man merkte, dass das Vertrauen zueinander gewachsen ist.
Als wir vor sechs Jahren zaghaft mit den spanischen Pastorentreffen anfingen, ahnten wir noch nicht, wie sehr wichtig diese Treffen für die Pastore sein würden. Als deutsche Gemeinden haben wir vielseitige Beziehungen und wir treffen uns mit vielen anderen deutschen Gemeinden. Für uns ist vieles selbstverständlich. Die spanischen Missionsgemeinden, besonders ihre Pastore, fühlen sich aber oft sehr alleine. Sie brauchen eine Gemeindefamilie. Sie brauchen die Beziehungen zu anderen Gemeinden. Deshalb wollen und sollten wir diese Pastorenrüstzeiten auch in Zukunft ganz gezielt fördern. Vielleicht können wir in nächster Zukunft eine Rüstzeit planen, wo auch die Ehepartner der Leiter dabei sind. Aus eigener Initiative haben einige Jugendleiter der Missionsgemeinden für Juli eine Jugendfreizeit der AHM geplant. Vielleicht gibt es irgendwann in diesem Rahmen auch eine Frauenrüstzeit. Wir hoffen und beten, dass solche Initiativen weiter wachsen können. Unsere Missionsgemeinden brauchen eine starke Gemeindefamilie!
Theodor Unruh – Vereinigungsleiter