„Kjen jie ons en onse Schoolobet bejleiten?“, so lautete die Anfrage, die Mitarbeiter der AHM vor einigen Jahren bei einem Besuch in Nueva Durango zu hören bekamen.
Nach vielen Gesprächen und Beratungen konnte auf diese Anfrage eine positive Antwort gefunden werden. Dieses hatte unter anderem zur Folge, dass wir als Lehrerkollegium der „Escuela Amanecer Durango“ die Gelegenheit bekamen, bei der Lehrerkonferenz der AHM mitzumachen. Es war ein Vorrecht, uns hier „dazugehörig“ fühlen zu dürfen.
Die Lehrertagung war sehr gut organisiert! Ein vollbesetzter Saal, pünktlicher Programmbeginn und schmackhafte Mahlzeiten zeugten davon. Die unterschiedlichen Themen der Plenarveranstaltungen waren recht aktuell!
Pastor Emilio Agüero legte es uns Lehrern ans Herz, dass vielen Jugendlichen heutzutage nicht bewusst ist, dass sie von Gott nach seinem Ebenbild erschaffen wurden. Deshalb finden sie für ihr ganzes Leben keinen bleibenden Sinn und klammern sich an Materialismus.
In einem weiteren Vortrag ermutigte uns Jorge Huels dazu, das selbstständige Denken und das Treffen von Entscheidungen in der Schule spezifisch zu fördern.
Der Lehrer Eduardo Lysak nahm uns hinein in die überflutende Welt der Medien, in der die Jugend heute lebt. Er machte uns klar, dass das Lernen heutzutage besonders darin besteht, verschiedenes Wissen und Können miteinander zu verbinden. Obwohl auch in Zukunft viele Arbeitsstellen durch Maschinen ersetzt werden sollen, wird doch der Lehrer seine Rolle als Berater und geistlicher Führer nicht an die moderne Technik abgeben können.
Hier wurde uns als Durango-Lehrer bewusst, dass wir doch noch in einem Stückchen „heiler Welt“ leben, da unsere Schüler noch nicht so stark von Atheismus und der Medienwelt beeinflusst werden. Wir konnten aber mitfühlen, welchen Herausforderungen sich unsere Kollegen in den großen Zentren stellen müssen.
Die zahlreichen Workshops waren mit allen unterschiedlichsten Themen versehen, so dass ein Jeder ein Angebot in seinem Interessenbereich finden konnte. Da die meisten meiner Kollegen keine spezifische Lehrerausbildung haben, fanden sie hier diverse didaktische und praktische Tipps für ihren Schulalltag, aber auch für ihr persönliches und geistliches Leben.
Bei einer späteren Austauschrunde wurde erwähnt, wie gute Ideen bei dem Thema „Orden administrativo“ gebracht wurden, um sich in der Organisation und Disziplin zu üben. In der Gruppe „Etiqueta y protocolo“ wurden zahlreiche Anstands- und Verhaltensregeln erklärt, die bei öffentlichen Programmen und Kontakten mit Autoritäten zu beachten sind. Das Thema „Adecuación curricular“ machte deutlich, wie komplex das Thema der integralen Erziehung ist, wenn Schüler mit speziellen Bedürfnissen in normalen Klassenstufen unterrichtet werden sollen. In der Gruppe „El docente creativo“ wurden die Teilnehmer aufgefordert, nicht nur selber ein kreativer Lehrer zu sein, sondern auch die Kreativität der Schüler bewusst zu fördern. Der Workshop „Bienestar y salud integral“ machte den Teilnehmern Mut, ihre persönliche Gesundheit zu schätzen und bewusst zu fördern. Das Thema „Tiempo de quietud“ forderte die Besucher dazu auf, die Stille Zeit mit Gott als eine persönliche Entscheidung zu sehen, die praktische Schritte im eigenen Glaubensleben ermöglicht.
All das Gehörte hinterlässt die Herausforderung, das Gelernte auf unsere spezielle Situation in Nueva Durango anzuwenden und auch angemessen weiterzugeben.
Jetzt habt ihr damit begonnen, „onse Schouloabeit tou bejleite.“
Dankscheun!
Karina de Warkentin
Nueva Durango
Dieser Artikel wurde entnommen aus der Juli-August Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays herausgegeben wird. HIERkönnen sie die ganze Ausgabe lesen.