„Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.“
Hebräer 10, 23-25
Diese Verse waren in den letzten Wochen und Monaten eine große Herausforderung, wenn wir sie auf die aktuelle Situation anpassten. Einerseits waren wir uns dessen bewusst, dass wir den Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie folge leisten wollten. Andererseits fehlten uns natürlich die Zusammenkünfte als Gemeindegeschwister sehr, bei denen wir uns gegenseitig wahrnehmen und erbauen.
So beschlossen wir sehr bald, mit dem schon vorher geplanten Livestream loszulegen und so unsere Gottesdienste auszustrahlen. Da wir bis dato noch keine Gottesdienste von unserer Kirche aus ins Netz speisten, mussten Geräte angeschafft und Leute geschult werden. Gott sei Dank haben wir Informatiker und Techniker in unserer Gemeinde, die den Umgang mit der Übertragung an andere Freiwillige weitergeben können. So bildete sich schnell ein kleines Team, das nach und nach erweitert wurde.
Zum sonntäglichen Livestream gehören neben Predigt und Gesang auch Geschichten für Kinder und Teenager. Außerdem bringen sich die Royal Ranger mit kreativen Beiträgen ein. Die Predigt wird am Sonntag live gehalten und zwar um 08:00 Uhr. Dieses bringt uns positive Resonanz, da man so nach unserem Gottesdienst auch noch andere besuchen kann, die um 09:00 Uhr beginnen.
Auch die Jugend nutzt die Gelegenheit und strahlt ihre Jugendstunden auf dem YouTube-Gemeindekanal aus. Natürlich ersetzt dieser Modus nicht die erlebte Gemeinschaft, wenn man sich vor Ort trifft. Aber Kurzvideos über aktuelle Themen sind erbauend und helfen, den Kontakt zueinander aufrechtzuerhalten.
Daneben wurden in den letzten Wochen viele Gemeindegeschwister angerufen und kontaktiert, um ihr Ergehen in dieser Quarantäne zu erfahren und sie zu begleiten. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich diese Zeit aufgefasst und erlebt wird. Viele Personen sind dankbar für die Zeit, die sie nun intensiver mit ihrer Familie und Verwandten verbringen können. Andere wiederum fühlen sich verunsichert und in Angst versetzt. Hier durften wir Trost und Zuversicht zusprechen. Gott ist treu! Er hilft auch in scheinbar auswegslosen Lagen.
Auch kurze Andachten und Bibeltexte wurden immer wieder an die Gemeindeglieder verschickt. Themen wie die Wiederkunft Jesu, Sieg über Angst und Geborgenheit in Gott halfen uns, die Situation richtig einzuschätzen und Trost zu finden. Da ist uns die Sammlung der Kontakte von großer Hilfe gewesen. So können die entsprechenden Texte und Dateien vom Sekretariat aus an einen großen Teil der Gemeinde verschickt werden.
Jetzt lockert sich die Quarantäne etwas und wir können uns wieder in kleinen Gruppen treffen. Das ermutigt und stärkt uns. Sitzungen in kleinen Gruppen und Gebetstreffen sind beispielsweise erste Schritte in die ersehnte Richtung, denn virtuelle Meetings bleiben gewöhnungsbedürftig. Unser Taufunterricht darf auch stattfinden, da wir diesen seit einiger Zeit zu zweit (Mentor und Täufling) durchführen.
Alles in allem forderte diese Situation uns heraus, neue Wege einzuschlagen und das Beste aus dieser Zeit zu machen. Wir sind Gott dankbar für einfallsreiche und unterstützende Mitarbeiter, die sich für ihn einsetzen und ihre Gaben zur Geltung bringen.
Robert Villalba