Ich komme aus einer anfänglich katholischen Familie. Meine Eltern haben mich, soweit ihr begrenztes Wissen es zuließ, christlich erzogen. Als ich 10 Jahre alt war, gingen sie als Ehe durch schwierige Zeiten. Während dieser Zeit suchte meine verzweifelte Mutter eines Tages Hilfe in einer evangelischen Kirche und hatte eine persönliche Erfahrung mit Jesus. Ich sah die offensichtliche Veränderung in ihrem Leben, hörte Gottes Ruf und folgte gehorsam. Ich lieferte mich komplett Christus aus und zusammen fingen wir an, an den Veranstaltungen der evangelischen Gemeinde teilzunehmen. Obwohl ich noch reichlich wenig von den Folgen meiner Entscheidung verstand, fühlte ich mich zum Mitarbeiten in der Gemeinde hingezogen. Ich begann zu singen und Aufgaben zu erledigen, die man mir zuteilte oder die ich aus Eigeninitiative übernahm. So verging die Zeit bis ich 16 war.
Meine Teenager- und Jugendzeit war nicht leicht, da ich viele Fehler machte, die mich und Personen in meinem Umfeld beein ussten. Jedoch Gott, in seiner Liebe, ließ mich nicht los. An einem Abend, während einer Jugendstunde, traf ich die Entscheidung, meinen Glauben zu festigen und verpflichtete mich gegenüber Gott und seinem Werk. Dieser Entschluss beinhaltete den Wunsch, zum IBA (Instituto Biblico Asuncion) zu gehen.
Einige Jahre musste ich warten, bis dieser Traum in Erfüllung ging. Doch währenddessen bemühte ich mich, mein Bestes in der Gemeinde zu geben. Ich war Musiker, leitete mehrere Jahre eine große Musikgruppe an, half als Jugendleiter, arbeitete im Ältestenrat mit und packte an, woimmer ich gefragt wurde.
2007 kam die lang ersehnte Gelegenheit, mit dem Studium im IBA zu beginnen. Dieses erforderte gleichzeitig einen großen Glaubensschritt von mir, denn ich musste meine Arbeit kündigen. Ich hatte bis dahin ein gutes Einkommen und einen festen, sicheren Arbeitsplatz. Dennoch fühlte ich, dass jetzt der Zeitpunkt zu einem JA auf Gottes Ruf gekommen war.
Im folgenden Jahr begann ich zu studieren und erlebte etwas, was ich bis dahin in meinen vorherigen Ausbildungen nicht erlebt hatte, nämlich Leidenschaft und Freude. Einige fragten mich, ob ich Pastor werden wollte, worauf ich antwortete:
„Ich bereite mich vor, um Gott nützlicher zu sein in dem Bereich, wo er mich braucht, sei es als Pastor, Missionar, Helfer, Musiker oder was auch immer er möchte.”
Im letzten Studienjahr, rief Gott meine Frau und mich nach Santaní. Er nahm meine Worte sehr ernst, die ich ihm gegenüber ausgesprochen hatte. Besonders meine Bereitschaft, Ihm irgendwo zu dienen. Heute sind wir überzeugt, dass wir nach seinem Willen leben, denn wir lieben was wir machen und wir lieben den noch mehr, der uns das Privileg dazu gibt.
Soweit ein Teil meines Zeugnisses. Danke fürs Lesen. Gott segne dich.
Justo González – La Mies, Santaní
Dieser Artikel wurde entnommen aus der Januar-Februar Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER können sie die ganze Ausgabe lesen.