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Glauben und Vertrauen

Es ist uns gesagt, was gut ist: „Sei menschlich zu deinen Mitmenschen“!
„Der Herr hat dich wissen lassen, Mensch, was gut ist und was er von dir erwartet: Halte dich an das Recht, sei menschlich zu deinen Mitmenschen und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott!“ (Micha 6, 8 GN)

Micha hat, wie auch andere Propheten seiner Zeit, die Aufgabe die „Gemütlichen“ aufzurütteln und die „Betrübten“ zu trösten. Im gesamten Michatext finden wir mehr Beispiele des ersteren, aber Kap 6, 8 gehört zu dem zweiten. Aber bevor Micha zu diesem erbauend anleitenden Satz kommt, spricht er in Kap 1 Gottes Gericht aus. In Kap 2 prangert er die an, die „die Macht“ haben und in ihrer Willkür gerade nicht Kap 6, 8 beachten. In Kap 3 führt Micha weiter aus wie verkehrt das Denken der „Mächtigen“ ist und wie „ihre“ Propheten ihnen zum Mund reden. In Kap 4 beschreibt Micha dann, wie herrlich die Zeit in und nach der künftigen Rettung aussehen wird. In Kap 5 wird der Retter aus Betlehem angekündigt und einher noch ein Gerichtsurteil. In Kap 6 kommt dann der oben zitierte Vers, eine wahre Anleitung zum segensreichen Leben und danach wird die Strafe angekündigt, für diejenigen, die nicht danach leben. In Kap 7 beschreibt er das Volk aus seiner Perspektive, es scheint ein jammervoller Zustand zu sein. Sätze wie: „Noch der Beste und Anständigste von ihnen ist schlimmer als eine Dornenhecke“ beschreiben das Ausmaß. Und doch beendet er das Kapitel mit einem Mutzuspruch für das „geschlagene Volk“ und mit einer Fürbitte.

Betrachten wir nun aus dem Kontext heraus, den Vers 8. Der Prophet stellt die Fragen: „Was ist vor Gott richtig?“ und „Was ist für Gott richtig?“… Er antwortet mit einem Inhalt, welcher unser „SEIN“ beschreibt. Mehr wie das, welche Opfer wir bringen…

Vers 8 beschreibt einen Weg, auf dem unser Leben gelingen kann und Segen bringt. Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein. Ein nachhaltiger, verantwortlicher und segenverbreitender Weg des Lebens. Diese dreifache Aufforderung hat etwas mit uns selbst, mit unserer Beziehung zu Gott und mit unserem Nächsten zu tun.

„Halte dich an das Recht“. Gottes Wort in unserer Beziehung zu Gott einhalten. Recht üben in unserer Beziehung zum Nächsten.

„Sei menschlich zu deinem Mitmenschen“. Erstaunlich wie die verschiedenen Bibelübersetzungen dieses ins deutsche zum Ausdruck bringen wollen: Liebe üben, Güte zu lieben, menschlich sein zum Mitmenschen, begegnet anderen mit Güte, liebevoll sein u.ä. Eine Beziehung zu unserem Nächsten üben voller Güte, Treue, Respekt, Freundlichkeit, Achtsamkeit, Zuwendung u.s.w. Damit widerspiegeln wir das Wesen unseres Gottes, der all dies ist und noch viel mehr.

„lebe in steter Verbindung mit deinem Gott“. Demütig sein vor Gott. In dem wir achtsam seinen Ordnungen gegenüber sind. In Ehrfurcht den Weg mit
Gott gehen.

In anderen Worten können wir Vers 8 mit Gerechtigkeit, Liebe und Ehrfurcht zusammenfassen. Ein Leben in der Verpflichtung zu Gottes Wort. Ein Leben geprägt von Zuwendung und Freundlichkeit. Ein Leben in der Demut vor Gott. So ein Weg des Lebens, ist Gottgewollt für uns einzelne und für uns als Gemeinschaft, als Gesellschaft und als weltweite Gemeinschaft in der Völkerfamilie. Diesem NACHZUEIFERN, das sei unser Ziel.

Eldon August