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Glauben und Vertrauen

Eines der bekanntesten Männer im Alten Testament ist wahrscheinlich Abraham. Ein wahres Vorbild von Glauben und Vertrauen auf Gott. Wenn wir die Geschichte von Abraham etwas näher betrachten sehen wir, dass er zwar eine grosse Verheissung bekam, diese aber lange Zeit unerfüllt blieb. In 1. Mose 12 befielt Gott, dass Abraham seine Heimat Ur verlassen soll. Er weiß nicht wohin die Reise geht, aber er vertraut Gott, der ihm versprochen hat ihn zu einem großen Volk zu machen und durch ihn alle anderen Völker zu segnen.

Die nächsten Kapitel erzählen uns, wie Abraham immer reicher und bekannter wird und Gott sein Versprechen ständig wiederholt. Aber das Wichtigste an dem Versprechen bleibt aus, nämlich die Nachkommen. Insgesamt muss Abraham 24 Jahre warten und vertrauen, bis er endlich einen Sohn bekommt, und sehen darf, wie Gott Seine Verheissung wahr macht.

Wenn wir auf unser Leben und Alltag schauen dann erkennen wir, dass es uns oft schwer fällt in Gott zu warten und auf Ihn zu vertrauen. Worte wie „jetzt gleich“, „heute noch“ oder „ich will nicht warten“, werden viel gebraucht und gelebt. Wir leben in einer Gesellschaft wo alles „jetzt, sofort“ passieren muss. Wenn ich jemanden über Handy kontaktieren will, dann soll dieses schnell gehen. ich muss ständig Internet haben, um jede Frage die mir in den Sinn kommt zu „googlen“, und um in den Netzwerken präsent zu sein . Je schneller die Internetverbindung, desto besser. Viele hasten von einem Event zum anderen, und somit werden sogar drei Minuten schlange-stehen, zu einer Qual.

Wenn wir genau hinschauen, sehen wir vielleicht etwas von dieser Hast und fehlenden Geduld in unserer Beziehung zu Gott. Wir wissen zwar das eine Beziehung Zeit erfordert, und ständige Pflege bedarf, aber oft sind wir einfach zu beschäftigt, um diese Beziehung zu pflegen. Vielleicht haben wir angefangen für ein persönliches Anliegen zu beten und nach ein paar Wochen aufgegeben, da sich scheinbar nichts ändert. Oder wir beten nun schon Jahre für einen Freund oder Familienangehörigen, der von Gott noch immer nichts wissen will und langsam verlieren wir die Geduld.

Auch Abraham verlor die Geduld. 11 Jahre nachdem er Gottes Versprechen bekommen hatte, nahm er seine Situation selbst in die Hand. Da seine Frau Sara keine Kinder bekam, gab sie ihrem Mann Abraham ihre Dienerin Hagar zur Nebenfrau, um einen Erben für den Besitz zu sichern. Nach 11 Jahren schien es Abraham schon unmöglich, dass Gott noch ein Wunder tun könnte. Aber Gott hatte sein Versprechen nicht vergessen. Abraham musste jedoch noch einmal 13 Jahre warten, um seinen Sohn Isaak in den Armen zu halten.

In 1. Mose 17:1 lesen wir die Worte Gottes an Abraham, nachdem er schon 24 Jahre gewartet hat. „Ich bin Gott, der Macht hat über alles. Wo du auch bist, lebe mit mir, und tu, was recht ist.“ Diese Worte beschreiben die Soveränität Gottes, und machen Mut, ein Leben zu leben dass dieses wiederspiegelt. Im Leben von Abraham, ja in der ganzen Bibel geht es nicht darum, was Menschen geleistet haben. Auch wenn solche Geschichten unser Leben inspirieren, geht es jedoch immer um Gott und darum, was Er getan hat und dass Er sich offenbart hat. Er ist Derjenige der uns geschaffen hat, und unser Leben erhält. Und Er ist Derjenige der vor 2000 Jahren, aus Liebe zu uns Menschen, auf die Erde gekommen ist. Er ist für unsere Sünde gestorben, damit wir eines Tages für immer bei Ihm leben.

Wenn wir demnächst in irgendeiner Situation die Geduld oder den Mut verlieren, oder die Hast uns von Gott trennen will, dann dürfen wir uns an seine Worte erinnern. Er hat Macht über alles und will, dass wir in einer Beziehung mit Ihm leben.

Torsten Sawatzky