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25 Jahre Campus Gutenberg

Der Traum einer Lehrerbildungsstätte
Theodor Loewen äußerte 1997 in einem Jahresbericht seinen Wunsch nach einer Institution zur Lehrerbildung, um christliche Lehrer mit einem spezifischen Profil auszubilden. Die Motivation für diesen Traum lag in der Erkenntnis, dass die Qualität einer christlichen Schule entscheidend von ihren Lehrern abhängt. Gleichzeitig wurde bewusst, dass es Defizite in den Bereichen Theologie, Ethik, Lehrerpersönlichkeit und akademischen Fähigkeiten gab.

In Zusammenarbeit mit dem Kinderwerk Lima und anderen Partnern wurden Verhandlungen geführt, die schließlich zur Bereitstellung eines Geländes auf dem Johannes-Gutenberg-Kolleg in Asunción führten. So entstand die Vision für den Gutenberg-Campus, eine Stätte, an der Lehrer mit einer christlichen Ausrichtung ausgebildet werden sollten.

Am 18. März 1999 öffnete die Fakultät für Humanwissenschaften und Erziehungswissenschaften (FAHCE) unter der Leitung von Dr. Victor Wall ihre Türen für die ersten 26 Studierenden. Die Mission der FAHCE wurde klar formuliert: Lehrer auszubilden, die eine christliche Orientierung, die Fähigkeit zur Forschung und eine dienende Haltung verkörpern.

Im Jahr 2001 wurde die FAHCE offiziell Teil der Evangelischen Universität Paraguays (UEP). Am 4. Oktober desselben Jahres genehmigte der Hochschulrat die Einrichtung der Fakultät und die entsprechenden Studienprogramme.

Der Ausbau des Gutenberg-Campus
In den Anfangsjahren fanden alle Kurse in den Räumen des Gutenberg-Collegio statt. Am 25. Mai 2004 konnte die FAHCE jedoch die erste Bauphase ihres eigenen Gebäudes einweihen, und 2006 folgte die Eröffnung der neuen Bibliothek.

Im Jahr 2009 übernahm Dr. Alfred Neufeld das Dekanat der Fakultät und führte die Vision von Victor Wall weiter. Er träumte von einem Campus, auf dem mehrere Fakultäten untergebracht sind, und widmete sich intensiv der Erweiterung der Infrastruktur und der Beschaffung von Mitteln für Stipendien. Neufeld betonte oft: „Qualität ist wichtiger als Quantität“. Diese Haltung prägte den Campus nachhaltig, insbesondere in den Bereichen Lehre, die Beziehung zu den Studierenden und die Gemeinschaft zwischen Lehrkräften und Personal.

Stipendien und soziale Wirkung
Dank großzügiger Spenden von Unternehmern, Kirchenmitgliedern und anderen Unterstützern konnten Stipendien eingerichtet werden, um Studierende aus einkommensschwachen Familien zu fördern. Diese Stipendien ermöglichten vielen jungen Menschen den Zugang zu einer Hochschulbildung, die sie sonst nicht gehabt hätten.

In einem Bericht von 2012 schrieb der Verwalter Rodrigo Acevedo, dass die Stipendien das Leben der Studierenden und ihrer Familien nachhaltig beeinflussen. Viele Absolventen nutzen die Chancen, die ihnen durch die Unterstützung des Gutenberg-Campus geboten wurden, um sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.

Einfluss und Erfolgsgeschichten
Der Campus hat hunderte Absolventen hervorgebracht, die in verschiedenen Bereichen tätig sind – in der Bildung, in sozialen Einrichtungen, in der Wirtschaft und in den Missionen. Einer dieser Absolventen ist Guillermo Zaracho. Er erhielt ein Stipendium, das ihm den Zugang zu einer Hochschulbildung ermöglichte. Nach seinem Masterabschluss an der Universität Oxford kehrte er als Dozent an den Gutenberg-Campus zurück. Zaracho betont, wie stark ihn die christlichen Prinzipien des Campus akademisch, beruflich und spirituell geprägt haben.

Zaracho sieht den Campus nicht nur als Ort für akademische Ausbildung, sondern auch als Plattform, die Werte vermittelt, die sein Leben und das seiner Kommilitonen nachhaltig beeinflusst haben. Seiner Meinung nach tragen die Absolventen des Campus durch ihre Tätigkeiten in verschiedenen Bereichen dazu bei, das Bildungssystem, die Gesellschaft und die Wirtschaft in Paraguay zu stärken.

Die aktuelle Mission und Vision
Laut Mgtr. Samuel Wiens, dem aktuellen Dekan, befindet sich der Gutenberg-Campus in einer Phase des Erwachsenseins. Die Institution ist nicht mehr jung, aber auch nicht alt, und arbeitet daran, ihre Spezialisierung und Fokussierung für die Zukunft zu definieren. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit Kirchen, gemeinnützigen Organisationen, Kooperativen und Bildungseinrichtungen, um in diesen Bereichen einen Unterschied zu machen.

Der Campus dient als entscheidende Plattform für die Studierenden, um lebenswichtige Entscheidungen zu treffen – sei es in Bezug auf ihre Berufung, ihren Glauben oder ihr persönliches Leben. Der langfristige Einfluss zeigt sich, wenn Absolventen als Lehrer, Unternehmer, Übersetzer oder Sozialarbeiter in ihre Gemeinschaften zurückkehren und als Veränderungsagenten wirken.
Ein moderner Bildungsort mit christlichen Werten.

Heute ist der Gutenberg-Campus zu einem Ort herangewachsen, der verschiedene Studiengänge anbietet. Er bildet Lehrer aus, die die Gesellschaft aufbauen, Sozialarbeiter, die Bedürftigen helfen, Linguisten, die Horizonte erweitern, und Unternehmer, die würdige Arbeitsplätze schaffen.

Der Campus verfolgt dabei zwei göttliche Aufträge: das Evangelium zu verkündigen und Menschen für jedes gute Werk auszurüsten. Diese Mission wird von einem engagierten Lehrkörper getragen, der sich der Hochschulbildung und dem Reich Gottes verpflichtet fühlt.

Ebenezer – Bis hierher hat uns der Herr geholfen
Mit Gottes Hilfe hat der Gutenberg-Campus in den letzten Jahren viele Herausforderungen gemeistert und bleibt ein Ort, an dem akademische Exzellenz mit christlichen Werten verbunden wird. Die Verantwortlichen beten darum, dass der Herr auch weiterhin seinen Segen schenkt und die Institution leitet, um weiterhin Leben zu verändern und die Gesellschaft zu prägen.