Wie heißt du? Kannst du etwas von dir persönlich mitteilen?
Mein Name ist Sascha Bergen. Heute lebe und arbeite ich in der Kolonie Friesland. Dieselbe befindet sich im Departement San Pedro – Distrikt Itacurubí del Rosario. Ich bin 27 Jahre alt, seit einigen Monaten glücklich verheiratet und in der Sozialarbeit der Zivilen Vereinigung der Kolonie Friesland tätig. Spezifisch arbeite ich mit Kindern und Teenagern.
Was hat dich motiviert, das Studium der Sozialarbeit bei der FAHCE (heute Campus Gutenberg) zu machen?
Wenn ich ehrlich bin, wurde meine Entscheidung, Sozialarbeit zu studieren, nicht gerade durch einen spezifischen Ruf Gottes getroffen. Schon einige Jahre bevor ich die Schule abschließen würde, wollten mir mehrere Personen prophezeien, dass aus mir noch mal ein Lehrer oder ein Pastor wird. Auch wenn ich in Gedanken schon dahin tendierte, mich als Lehrer ausbilden zu lassen, brachte mich mein Dickkopf dazu, mich für die Sozialarbeit zu entscheiden. So brauchte ich, wie ich damals dachte, mich nicht für einen Weg zu entscheiden, den andere für mich bestimmt hatten um mir doch einen meiner Träume zu verwirklichen; nämlich, mit Menschen zu arbeiten und auf diese Weise das Leben vieler Leute zu beeinflussen. Aber Gott ist groß und nur er kann eine eigenwillige, dickköpfige Entscheidung eines jungen Mannes in einen Ruf verwandeln.
Trotz meiner Art, Entscheidungen zu treffen, war es für mich persönlich sehr wichtig zu wissen, dass, wenn ich mich darauf vorbereitete, Menschenleben zu beeinflussen oder gar zu verändern, dass auf eine Art zu tun, die Gott wohlgefällig ist. Auf einer Studienreise haben wir dann die FAHCE auf dem Campus Gutenberg besucht. Dieser Ort hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Ich liebte die Einrichtungen und auch der ganze Campus machte auf mich einen friedlichen, wie auch angenehmen Eindruck. Nicht zu vergessen war natürlich, dass es eine biblisch fundierte Universität ist. So habe ich mich dann entschieden: „Hier werde ich studieren!“
Welches sind Werte, die du im Unterricht erhalten hast? (Durch Lehrer oder Mitschüler) Hast du spezielle Erinnerungen von der Studienzeit?
In den Unterrichtsstunden in der FAHCE konnte ich an vielen Lehrern beobachten und erfahren, wie sie ihren
Zwei Werte, die mir in meiner Studienzeit in der FAHCE wichtig geworden sind, lauten: „Verbindlichkeit und Verantwortung.“ Die Stunden im Praktikum, das viele Lesen für die jeweiligen Fächer und auch die Arbeiten, die geschrieben werden mussten., verlangten sehr viel Zeit und Hingabe; vor allem, wenn man nebenbei noch arbeitet, um Leben und Studium zu finanzieren. Es war nicht immer leicht, aber Gott sei Dank, kann ich heute mit absoluter Sicherheit sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat. Dieser Prozess hat mir persönlich sehr geholfen zu reifen und noch viel mehr in meiner Beziehung zu Gott zu wachsen.
Ich will auch noch hervorheben, dass gerade die praktischen Einsätze und die Besuche in den verschiedenen Institutionen oder Ortschaften mich dazu bewegt haben, in dem Bereich, in dem ich heute tätig bin, zu arbeiten. Bevor ich mein Studium an der FAHCE aufgenommen habe, hatte ich noch nie einen Gedanken daran verschwendet, dass ich jemals mit Kindern, Teenagern, oder überhaupt mit Menschen arbeiten könnte, die gewisse Behinderungen haben. Heute ist es meine Leidenschaft. Es waren mein Praktikum und die Besuche in den verschiedenen Institutionen, die mir die Augen und das Herz für gerade diese Menschen geöffnet haben.
Wie sieht dein (Ver) Dienst heute aus?
Heute kann ich sagen: „Gott sei Dank, dass er bewirkt hat, dass die Entscheidung eines Dickkopfs, in eine Berufung verwandelt wurde!“ Heute kann ich mich mit vollem Enthusiasmus meiner Arbeit mit Kindern und Teenagern aus der Kolonie und auch den umliegenden Ortschaften widmen. Ich liebe meinen Job und kann mir damit meinen Unterhalt verdienen. Der größte Lohn aber ist der Segen, Gott und Menschen dienen zu können!
Sascha Bergen,
Friesland
Dieser Artikel wurde entnommen aus der Juli-August Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER können sie die ganze Ausgabe lesen.