(begründet auf folgende Bibeltexte: 1. Korinther 12:1-31 und 13:1-13)
Wenn wir von den Gaben des Heiligen Geistes, oder den Geistesgaben reden, lehrt die Bibel uns grundlegende Prinzipien, die wir berücksichtigen müssen.
1. Korinther 12:4-6: Nun gibt es verschiedene geistliche Gaben, aber es ist ein und derselbe Heilige Geist, der sie zuteilt. In der Gemeinde gibt es verschiedene Aufgaben, aber es ist ein und derselbe Herr, dem wir dienen. Gott wirkt auf verschiedene Weise in unserem Leben, aber es ist immer derselbe Gott, der in uns allen wirkt.
Es gibt nur einen einzigen Direktor/Leiter: Es gibt verschiedene Gaben, aber alle arbeiten unter der Leitung des Heiligen Geistes und im Einklang mit Gottes Wort.
- Es gibt nur einen Leiter und er macht es möglich, dass der Körper sich in perfekter Koordination bewegt. Geistesgaben gibt es viele, aber es gibt nur einen Direktor. Die Person, die nicht unter dieser Leitung steht, kann Talente produzieren, die aus ihrer natürlichen und fleischlichen Begabung entspringen, jedoch ist dieses Talent nicht geführt und gesegnet, wie es eine Gabe als Geschenk des Heiligen Geistes wäre.
- Es gibt viele Arten zu dienen, doch es ist nur ein einziger Herr dem wir dienen. Jemand, der diese grundlegende Wahrheit nicht versteht, dient den Personen, der Gemeinde, dem Pastor und sucht ständig Anerkennung. Gott selbst gibt, schenkt, produziert die Gabe. Die Gabe kommt von IHM und ist für IHN bestimmt.
Dies alles bewirkt aber ein und derselbe Heilige Geist, indem er diese Gaben zuteilt und allein entscheidet, welche Gabe jeder Einzelne erhält (1. Kor. 12:11)
- Wer verteilt die Gaben? Es ist der Heilige Geist. Welcher Teil der Arbeit trifft uns? An uns liegt es diese Gaben anzunehmen und zu entwickeln. Manchmal liegt es auch an uns, die Gaben erstmal zu entdecken.
- Wenn wir die Gaben nicht weiterentwickeln, so wie es uns in Matthäus 25 geschildert wird, dann werden wir streng von Gott gerichtet werden. Immer wieder hört man folgende Sätze: „Meine Gemeinde gab mir nicht Gelegenheit…“ oder „ich wusste nicht, was ich machen sollte“, usw. Die Wahrheit ist, dass die Gaben vielmehr außerhalb, als in der Gemeinde gebraucht werden. Keiner hat gültige Ausreden um seine Gaben nicht einzusetzen.
Jede Gabe hat ein spezifisches Ziel. Dieses Ziel ist die Erbauung des Nächsten. Die Gaben sind dazu da, um dem Nächsten etwas Gutes zu tut. Jedem von uns wird eine geistliche Gabe zum Nutzen der ganzen Gemeinde gegeben (1. Kor. 12:7). Welches ist eine besondere Kundgebung des Heiligen Geistes? Wir leben in einer Zeit, wo man glaubt, dass einzig und allein Zungenreden, Prophezeiung, Krankenheilung oder irgendein Wunder eine Bezeugung des Heiligen Geistes ist. Dieses ist aber nicht wahr. Jede Gabe, die sorgfältig ausgeübt wird, ist eine Kundgebung des Geistes.
Die Gaben sind Glieder und bilden zusammen einen Leib. Im Kapitel 12 Vers 18-20 heißt es: Gott hat unseren Körper mit vielen Gliedern und Organen geschaffen und jedem Körperteil seinen Platz gegeben, wie er es wollte. Was wäre das für ein seltsamer Körper, wenn er nur aus einem einzigen Körperteil bestehen würde! Ja, es sind viele Teile, aber nur ein Körper. Wenn „Herr Ohr“ sich als kompletter Körper vorstellt, halten wir ihm entgegen, dass ihm viele lebenswichtige Glieder fehlen, damit er ein funktionierender Körper wäre. In der Gegenwart irren sich vielen Leute in diesem Bereich. Heute darf sich anscheinend schon jeder „Prophet“ nennen und mit Autorität sagen: „Der Herr sagt dir, dass…“, ohne diese Botschaft durch die Erkenntnis des Körpers zu prüfen. Wir müssen auf der Hut sein mit den Zungen, Mündern, Stimmbändern und Gesichtern, die alleine und losgelöst durch die Welt reisen und sagen, dass sie Körper sind und im Auftrage des Herrn reden.
Gaben in Liebe sind Gaben mit der Frucht des Geistes.
1. Kor. 12:31b-13:13 Ich will euch etwas zeigen (einen Weg zeigen), das alle diese Gaben übertrifft! Wenn ich in den Sprachen der Welt oder mit Engelszungen reden könnte, aber keine Liebe hätte, wäre mein Reden nur sinnloser Lärm wie ein dröhnender Gong oder eine klingende Schelle.
Welches ist ein besserer oder ein höherer Weg? Dieser Weg ist die Liebe. Ohne Liebe inmitten und als Fundament der Gaben, machen die Gaben nur Lärm.
Pr. Ricardo Friesen
MBG Filadelfia
Dieser Artikel wurde entnommen aus der Mai-Juni Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER können sie die ganze Ausgabe lesen.