Als Gemeinde beschäftigt uns das Thema der Altkolonier- und Bolivienmission schon seit ungefähr 10 Jahren. Als Ehepaar Heinz und Helga Friesen in der Zone von Santa Cruz und Pailon mit Radio Transmundial arbeiteten, fuhren wir als Gemeinderat dorthin, um sie zu besuchen und die Möglichkeit zu untersuchen, ob Gott dort für uns offene Türen bei den plattdeutschen Altkoloniern haben würde.
Schnell wurde uns klar, dass diese Zone zwar noch sehr viel unerreichte Altkolonier hatte, aber auch dass bereits sehr viele Missionsinitiativen da waren, die auch teilweise nicht sehr gut zusammen arbeiten konnten.
Durch verschiedene Kontakte mit einflussreichen ungläubigen und nationalen Bolivianern, die Beziehungen zu den Altkoloniern in der Gegend von Villa Montes hatten, wurde bei uns immer klarer, dass dies der Ort sein würde, wo Gott was mit uns vorhatte.
Nach einigen Besuchen fingen wir vor ungefähr fünf Jahren an, dort in einem lokalen Sender Sendezeit zu kaufen, um plattdeutsche Programme zu senden. Bald kam auch jemand von Charagua, der auch über den Sender plattdeutsche evangelische Programme sendete. Wir wurden uns einig, zusammen zu arbeiten und ein einheitliches Programm zu erstellen.
Dazu kam dann auch von „Radio del Campo Boliviano“ (Jake Fehr und Gruppe) das Angebot, doch einen Sender in Villa Montes aufzubauen. In einem Umkreis von 60 Km leben mehrere Tausend Mennoniten (vier Kolonien). Da uns diese Initiative aber für uns alleine zu groß vor kam, wollten wir noch ein bisschen abwarten und sehen, ob nicht auch andere sich daran beteiligen wollten. Wir erlebten es als Führung Gottes, dass sich bald noch drei Gemeinden für diese Sache erwärmen ließen.
Zurzeit sind es vier Gemeinden (die Ost-MG, die Campo Leon Gemeinde – beide von Menno, die MG Fernheim und Ost-MBG Filadelfia), die ein Komitee gebildet haben und die sich um eine Radiolizenz in der Gegend von Villa Montes bemühen und das Missionsstreben weiterführen.
Man hat ein Missionsehepaar angestellt (Ruben und Leonie Mayan), die bereits eine Bibliothek eröffnet haben und unsere ersten Kontakte vor Ort mit den Mennoniten und den Quechuas aufbauen. Da Ruben Quechua ist und wir auch Quechua senden müssen, wird er dort diesen Bereich abdecken. Sie haben lange dafür gebetet, weil sie eine Berufung spürten, um unter den plattdeutschen Mennoniten zu arbeiten. Wir sind uns dessen bewusst, dass dies eine Arbeit auf lange Sicht ist und uns noch lange herausfordern wird.
Horst Dieter Janz – Pastor der Ost-MBG Filadelfia
Dieser Artikel wurde entnommen aus der September-Oktober Ausgabe der Zeitschrift Gemeinde unter dem Kreuz des Südens (GuKS) welche herausgegeben wird von der Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinden Paraguays. HIER die ganze Ausgabe lesen.