„Die M.B. Gemeinde von Friesland will eine missionierende Gemeinde sein“, so lesen wir in den Gemeindeprotokollen von 1938. Missionsfeste wurden veranstaltet. Der Gemeinde, wie auch den Taufkandidaten wurde gelehrt, sich nach Möglichkeit an der Mission zu beteiligen. Da man anfänglich, 1937, die spanische Sprache nicht beherrschte, kam die interne Mission in Frage. Zudem half die Gemeinde Jahrzehnte finanziell bei „Licht den Indianern“ mit.
Gemeindebrüder, die mit der Zeit schon etwas Spanisch beherrschten, machten bei den Lateinparaguayern Hausbesuche und verteilten biblische Literatur. In dem Städtchen General Aquino gab es eine spanischredende Gemeinde der „Freien Brüder“. Da wurde nach Möglichkeit finanziell, mit Sachspenden und mit dem Worte Gottes gedient. Sommerbibelschule, wie auch Jugendprogramme wurden von unserer Gemeinde vor Ort geboten.
Bruder Arndt Funk, verantwortlich für die Lepraarbeit im Departamento San Pedro, beherrschte die Guaranísprache. Von der Gemeinde aus bekam er den Auftrag, biblische Literatur unter dem Landesvolk zu verteilen und Seelsorgearbeit zu tun. Aber die Gemeinde wollte ein eigenes Arbeitsfeld haben.
Etwa 45 Kilometer entfernt von Friesland gab der Herr der Gemeinde ein Missionsfeld. Am 26. Januar 1965 startete man in Santaní mit einer Sommerbibelschule mit 40 Kindern. 1965 arbeitete Harold Funk ein Jahr in Santaní. Besuche wurden gemacht, Traktate und Bibeln wurden verteilt. Von 1966 – 1973 arbeitete Alfred Klassen auf dem Missionsfeld. Anfänglich alleine und seit 1970 mit seiner Frau zusammen. Nach ihrem Einsatz übernahm wieder Harold Funk den Missionsdienst in Santaní. Viele Jahre hat er diese Arbeit von Friesland aus gemacht.
5 Kilometer entfernt von Santaní gab es eine Tochtergemeinde in der neuen Ansiedlung Tacuara. Hier fand das Evangelium leichter Fuß als in Santaní. Die Brüder Albert Ens, Hans Wiens und Hans Pankratz veranstalteten wiederholt Evangelisationen in Santaní. Die katholischen Priester leisteten harten Widerstand gegen das Evangelium. Aber die Menschen waren offen für das Evangelium. Viele Menschen bekehrten sich. Dieses geschah meistens durch persönlichen Einsatz und es entstand eine Gemeinde.
Von den Gemeinden in Santaní und Tacuara entstanden Tochtergemeinden in Republicano, Barrio San Pedro und weitere, die dann auch zum Teil von Friesland aus bedient wurden. Heute sind diese Gemeinden schon selbstständig und haben sich der Convención de los Hermanos Menonitas angeschlossen.
1988 wurde von der Kolonie Friesland aus eine Paraguayer -Ansiedlung etwa 90 Kilometer entfernt gegründet. Da die Mennoniten Gemeinde von Friesland ihr Missionsfeld in der Covesan Zone hat, übernahm die M.B. Gemeinde die Missionsarbeit in der neuen Ansiedlung mit Namen Amistad. Der Anfang war sehr schwer. Angestachelt von der katholischen Kirche wurden unsere Missionsarbeiter geschlagen, überfallen, ausgeplündert und oft mit dem Tode bedroht.
Anfänglich fuhren Geschwister von Friesland- und der Santanigemeinde nach Amistad, um dort zu dienen. Später hat Harry Funk, anfangs allein, dann mit Frau zusammen dort treu gedient. Langsam entstand eine Gemeinde. 2010 bestand die Gemeinde aus etwa 48 Gliedern. Zudem eine große Zahl von Kindern und Jugendlichen.
Geschwister von der Santaní- und der Tacuaragemeinde hatten in Maracana, Luz Bella, Lote í, usw. angesiedelt. Sie baten um geistliche Hilfe. Viele Jahre hat unsere Gemeinde in diesen neuen Ortschaften mit dem Worte Gottes gedient. Heute arbeitet „Jesús Responde al Mundo de Hoy“ in der Zone.
In Cruce Liberación, etwa 90 Kilometer von Friesland entfernt, hatte die Convención Hermanos Menonitas eine blühende Gemeinde. Ein großer Hof, eine schöne Kirche und viele Besucher. Jedoch Satan gelang es, diese Gemeinde zu zerstören. 2008 übergab die Convención Hermanos Menonitas uns das Arbeitsfeld mit all den Einrichtungen. Der Arbeiter Evert Sosa mit seiner Frau Carolina wurden von Maracana nach Cruce Liberación berufen. Anfänglich predigte der Pastor in einer leeren Kirche. Besuche wurden gemacht und langsam hatten die Nachbarn wieder Vertrauen und kamen zu der Kirche. Heute ist diese Kirche zu klein für die vielen Besucher. Viel evangelistische Arbeit wird gemacht und die Gemeinde wächst.
Sieben Jahre durften meine Frau und ich den drei Gemeinden Amistad, Luz Bella und Cruce Liberacion dienen. Auf unseren Wunsch zogen wir uns altershalber aus der Missionsarbeit zurück und verrichten nun andere Dienste, die der Herr segnet. Seit diesem Jahr 2016 arbeitet das junge mutige Ehepaar, Esteban und Dorothea Dietrich, als Verantwortliche im Missionseinsatz. Gott, der Herr, segnet die Arbeit und Menschen werden gerettet. Gott die Ehre dafür.
Heinrich Reimer — MBG Friesland